Autarkie und die Wasserkreisläufe

Bei allen Bestrebungen autark zu leben ist Wasser das wichtigste Element zur Unabhängigkeit. Wir brauchen Wasser als Trinkwasser, zum Waschen, den Abwasch und für das WC (water closet) oder Wasserklosett. Verschiedene Lösungen zu diesen Kreisläufen findet ihr in der Musterhaus Q-Box in der Seestadt, die zugleich Werkstatt und Entwicklungslabor ist als Vorbereitung zur autarken Version der Q-Box.

Trinkwasser

Falls wir keine eigene Quelle zur Verfügung haben ist von einer Wasserleitung in ein oder mehrere Glasgefässe abgefülltes und kühl gelagertes Trinkwasser die beste Lösung. Regenwasser ist leider keine Lösung, da darin die aus Gestein gelösten Mineralien, die wir als Spurenelemente benötigen, fehlen.

Grauwasser

Grauwasser ist fäkalienfreies, gering verschmutztes Abwasser, wie es etwa aus Dusche und Handwaschbecken anfällt. Es kann gereinigt und entkeimt immer wieder für die gleiche Nutzung verwendet werden. Bei einem stationären Gebäude kann hier eine kleine Pflanzenkläranlage (sogar auf dem Dach, siehe Wohnwagon) als Teich oder im Kunststofftank zum Einsatz kommen, wobei verdunstetes Wasser durch Regenwasser ergänzt werden muss. Für den mobilen Einsatz besonders interessant ist Showerloop, eine finnische Open Source Entwicklung die 10l Wasser in einem geschlossenen System reinigt und bei minimalen Wärmeverlusten im Kreis bewegt. (www.showerloop.org)

Küchenabwasser

Dieses Abwasser ist durch Fett und Essensreste viel stärker verunreinigt, hier muss also schon bei der Vorreinigung angesetzt werden. Eine Teigspatel aus Gummi oder Silikon macht einen sehr guten Job beim Entfernen von Essensresten und Saucen. Mit dem restlichen Abwaschwasser (mit wenig biologisch abbaubarem Spülmittel) kann eine Pflanzenkläranlage gut umgehen, in einem kleinen (weil mobilen) Kreislauf sind neue Ideen noch gefragt.

Schwarzwasser

So nennt man das mit Fäkalien verunreinigte Wasser, das aber überhaupt nicht mehr anfallen muss. Schweden haben die Idee der Trockentrenntoilette (www.separett.de) perfektioniert, in ein ansprechendes Gehäuse gebracht und lassen die Idee des Wasserklosetts, bei dem durch vermischen von Fäkalien und Urin Probleme erst entstehen, alt aussehen. Bei der Trockentrenntoilette wird Urin und Kot getrennt gesammelt und wieder in einen Kreislauf gebracht. Urin 1:8 mit Wasser verdünnt ist ein perfekter Pflanzendünger wohingegen Scheisse, in einem kompostierbaren Beutel gesammelt und vergraben, wieder zu wunderbarer Erde wird. (Friedensreich Hundertwasser: Heilige Scheisse)